Die spinnen doch – ein Dresdner Garten-Netz

28. November 2012 von Gregor

Am Sonntag fand das erste Treffen des entstehenden Netzwerks urbaner Gärten – das noch einen Namen sucht – in Dresden statt.

Sebastian, Anne und ich von den UFER-Projekten hatten auf den urgemütlichen Dachboden des Löbtauer Wohnprojektes WUMS eingeladen. Es kamen 30 Mitglieder von 8 bestehenden oder in Planung befindlichen Dresdener Projekten, zwei Gründungsmitglieder des entstehenden Hamburger Gartennetzwerks “grünanteil”, Aktive aus Chemnitz und aus Hartha, Mitglieder der Umweltverbünde NABU und Grüne Liga, ein Ortsbeirat der Dresdener Altstadt, sowie – sehr überraschend und umso erfreulicher – eine Mitarbeiterin des Grünflächenamtes der Stadt Dresden.

Wir wollen Kräfte bündeln …
Unser Ziel für die Netzwerkgründung ist es, Synergieeffekte anzukurbeln und dem urbanen Gemeinschaftsgärtnern in Dresden eine starke Stimme zu geben, um über die damit verbundenen Möglichkeiten für einen Wandel der Stadtentwicklung kommunizieren zu können. Außerdem können Projekte und Ressourcen sichtbarer und damit nutzbarer werden.
Das Treffen selbst sollte eine Plattform für näheres Kennenlernen und einen ersten strukturierten Austausch darüber bieten, welche Wünsche die Einzelnen für das Netzwerk haben, und helfen, Vorstellungen über mögliche Ziele und Rahmen abzugleichen.
Wünsche und Vorstellungen, die deutlich wurden, waren, die anderen Projekte und Aktive kennen zu lernen, einen Überblick über die Bewegungen und Strukturen zu bekommen, Ressourcen sicht- und verfügbar zu machen, Ideen auszutauschen, eigene Mitmach-Möglichkeiten zu finden, Öffentlichkeitsarbeit anzugehen und Unterstützung finden und geben zu können.

… uns dazu besser kennen lernen …
Am Anfang des Treffens stand zunächst ein kleines Verortungsspiel, bei dem sich alle auf einer imaginären Landkarte im Raum verteilten, um ein Bild davon zu bekommen, wo welche Projekte in Dresden (und darüber hinaus) am Laufen sind, ins Laufen kommen oder geträumt werden. So konnten sich die einzelnen Initiativen und Einzelpersonen gegenseitig vorstellen, erzählen, was sie gerade beschäftigt und was sie sich wünschen.
Den wunderbaren Abschluss dieser Vorstellung machte Frau Pochert vom Grünflächenamt, als sie uns erzählte, dass sie sich eine Zusammenarbeit mit dem Gartennetz gut vorstellen könne; ebensogut eine Unterstützung mit Fachkompetenz und bei der Suche nach Flächen und Arbeitsgeräten und eine Kontaktaufnahme mit Kollegen aus der Stadtplanung und dem Liegenschaftsamt.

Fabian und Philipp aus Hamburg inspirierten uns daraufhin mit ihrem Bericht darüber, wie die Garten-Vernetzung grünanteil in ihrer Stadt funktioniert und vorangeht. Eine der großartigen Bewegungen, die dort passieren, ist die Arbeit an einer interaktiven Online-Plattform, auf der Projekte und Ressourcen sichtbar und kontaktierbar werden sollen. Sobald diese fertiggestellt ist, möchte grünanteil die aufwendige Software freundlicherweise auch anderen Netzwerken zur Verfügung stellen.

… und produktiv werden
Den produktiven Hauptteil des Abends bildete die darauf folgende lockere Diskussion, bei der wir uns durch die Methode des World Café in Bewegung gebracht, über die Fragen austauschten, was wir als Gartennetz erreichen und innerhalb dessen tun wollen, aus welchen Akteuren dieses bestehen kann und welche Ressourcen wir einbringen können, brauchen oder uns wünschen.

Der wunderbare, im letzten Sommer entstandene Doku-Streifen (bald auch so richtig online!) der Medien-Gruppe Denkanstoß über Dresdener Gartenprojekte war eine schöne Auflockerung, von der inspiriert wir in die Auswertung der Diskussionsergebnisse gehen konnten.

Wir einigten uns darauf, ein nächstes Treffen für Februar nächsten Jahres vorzubereiten, um dann zusammen Antworten auf die entstanden Fragen zu finden und Strukturen der Zusammenarbeit zu entwerfen.

Als wir all dies festgestellt hatten und alle ziemlich oft zustimmend mit den Händen wedeln durften,
machten wir uns noch daran, unsere Aktivitätslandschaft auf der 2 x 1,5m großen Dresden-Karte, die die Gruppe Denkanstoß für uns auf Papier gebannt hat, darzustellen. Damit haben wir jetzt auch eine anschauliche analoge Übersicht, die noch einen Ort sucht, wo sie immer mal wieder ergänzt werden und Interessierten Ein- und Überblick verschaffen kann.

So war das vierstündige Treffen gefüllt mit einer Menge abwechslungsreich gestaltetem Austausch, der viel Inspiration und grundlegende Ergebnisse hervorgebracht hat. Wir freuen darauf, beim nächsten Treffen auf diesem Fundament weiter bauen zu können.